26.04.2017 Drucksache 6/3817Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 16. Mai 2017 Horterzieherversorgung in Thüringen bis 2030 Die Kleine Anfrage 2055 vom 24. März 2017 hat folgenden Wortlaut: Die Thüringer Schulhorte stehen in den kommenden Jahren vor einem Generationswechsel. Viele Erziehe rinnen und Erzieher werden aus Gründen des Ruhestands oder dem Erreichen der Altersgrenze den Schul dienst verlassen. Die Thüringer Landesregierung hat angekündigt die Einstellungen für Hortnerinnen und Hortner zu erhöhen. Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Schülerzahlenprognosen liegen der Horterzieherpersonalplanung bis zum Schuljahr 2029/2030 zugrunde (bitte aufgeschlüsselt nach Schuljahr und Schulart)? 2. Wie viele Horterzieherinnen und Horterzieher werden bis zum Schuljahr 2029/2030 aus dem aktiven Schuldienst und der Freistellungsphase nach aktuellen vertraglichen Bindungen ausscheiden (bitte auf schlüsseln nach Schuljahr, Schulart und Vollzeitäquivalenten)? 3. Wie viele Horterzieherinnen und Horterzieher werden bis zum Schuljahr 2029/2030 aus dem aktiven Schul dienst und der Freistellungsphase nach prognostiziertem realen Austrittsverhalten ausscheiden (bitte auf schlüsseln nach Schuljahr, Schulart und Vollzeitäquivalenten)? 4. Welche Horterzieherpersonalprognose liegt der Horterzieherbedarfsplanung bis zum Schuljahr 2029/2030 zugrunde (bitte aufschlüsseln nach Schuljahr, Schulart und Vollzeitäquivalenten)? 5. Welche Faktoren lassen den Bedarf an Horterzieherinnen und Horterziehern in Thüringen zusätzlich steigen oder sinken? Das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat die Kleine Anfrage namens der Lan desre gierung mit Schreiben vom 25. April 2017 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Ausgehend von der Bevölkerung (Stand: 31. Dezember 2015), der 1. Regionalisierten Bevölkerungsvor ausberechnung und der Schülerstatistik mit dem Basisjahr 2016/2017 wird eine Schülerprognose errech net. Grundlage für alle Bedarfsprognosen stellt die Anzahl der Schüler an staatlichen Schulen dar. Für den Bedarf an Horterziehern spielt die Anzahl der Schüler an staatlichen Grund und Gemeinschaftsschulen in den Klassenstufen 1 bis 4 eine Rolle. Die weitere Entwicklung von neuen Gemeinschaftsschulen kann nicht K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Tischner (CDU) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/3817 vorhergesagt werden, deshalb wird nicht nach diesen beiden Schularten unterschieden. Es betrifft die glei che Anzahl von Schülern, ob diese nun eine Grund oder Gemeinschaftsschule besuchen. Schuljahr 17/18 18/19 19/20 20/21 21/22 22/23 23/24 24/25 25/26 26/27 27/28 28/29 29/30 Schüler 67.315 67.954 68.657 68.984 68.861 68.540 67.949 67.344 66.765 66.076 65.268 64.358 63.366 Zu 2.: Die Berechnung der Bestandsänderung wurde auf der Basis der Angaben aus dem Personalverwaltungs programm (PERSOS_VMS) mit Stand vom 28. Februar 2017 sowie die Fortschreibung der Verträge aller Erzieher an staatlichen Schulen vorgenommen. Die Anzahl der Ausscheidenden wird aus der Reduzierung des derzeitigen Bestandes in einem Prognosejahr zum Vorjahr ermittelt. Zum Schuljahresende scheiden folgende Personen aus: Schuljahr 17/18 18/19 19/20 20/21 21/22 22/23 23/24 24/25 25/26 26/27 27/28 28/29 29/30 Personen 20 48 87 125 111 105 122 119 117 96 75 82 69 VZB geleistet 14 35 64 92 81 78 90 89 87 68 53 59 48 Zu 3.: Mit dem Altersübergangsquotenverfahren wird für jedes Alter bestimmt, wie viele Personen ein Jahr später noch im Einsatz sind. Es beruht auf dem derzeitigen Austrittsverhalten. Das Verfahren berücksichtigt die Altersstrukturen und die Übergänge von allen unbefristet eingestellten Personen. Somit werden nicht nur vorzeitiges Eintreten in den Ruhestand erfasst, sondern auch andere außerplanmäßige Zu und Abgänge. Zum Schuljahresende scheiden folgende Personen aus: Schuljahr 17/18 18/19 19/20 20/21 21/22 22/23 23/24 24/25 25/26 26/27 27/28 28/29 29/30 Personen 98 133 175 171 162 145 155 149 134 108 105 99 98 VZB geleistet 66 93 125 121 115 104 111 107 95 74 72 68 67 In den nächsten drei Jahren gibt es keine Erzieher an Horten, die aus der Freistellungsphase in den Ru hestand gehen. Zu 4.: Der Erzieherbedarfsprognose liegt die Schülerprognose an staatlichen Grund und Gemeinschaftsschulen (Klassenstufe 1 bis 4) zugrunde. Weiterhin wird der Anteil der Hortkinder an der Anzahl dieser Schüler (Be treuungsquote) und die durchschnittliche Verweildauer der Kinder im Hort des aktuellen Jahres berücksich tigt. Der Schuljahresstatistik liegen die Anmeldungen der Hortkinder zum Schuljahresbeginn zugrunde, die realen Besuchszeiten sind in der Regel geringer. Eine Aufschlüsselung nach den beiden Schularten könnte nur für bestehende Gemeinschaftsschulen er folgen, aber keine zukünftig neu zu errichtende Schulen berücksichtigen (siehe dazu auch antwort zu Fra ge 1). Der Erzieherbedarf wird an Grund und Gemeinschaftsschulen nach den gleichen Faktoren ermittelt, somit ist der Gesamtbedarf entscheidend. Schuljahr 17/18 18/19 19/20 20/21 21/22 22/23 23/24 24/25 25/26 26/27 27/28 28/29 29/30 Bedarf in VZB 2.148 2.167 2.189 2.197 2.191 2.181 2.166 2.150 2.134 2.115 2.092 2.066 2.037 Der Bedarf wird unter anderem beeinflusst von: • Betreuungsquote und Verweildauer, • Nachfrage nach einer Betreuung im Schulhort, • eine erhebliche Änderung der Anzahl der Schüler durch Entwicklungen und Trends, die zurzeit noch nicht absehbar sind (z.B. wie in den letzten beiden Jahren durch Migranten), • Veränderungen in der Schulorganisation und dem Schulnetz. In Vertretung Ohler Staatssekretärin Horterzieherversorgung in Thüringen bis 2030 Ich frage die Landesregierung: Zu 1.: Zu 2.: Zu 3.: Zu 4.: