08.08.2017 Drucksache 6/4321Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 16. August 2017 Stand der Digitalisierung von Objekten der Stiftung Schloss Friedenstein Die Kleine Anfrage 2294 vom 15. Juni 2017 hat folgenden Wortlaut: Die Digitalisierung von Kulturgut ist ein wesentlicher Beitrag zur Erhaltung und Verbrei tung kultureller Schätze . Verstärkt richtet auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft derzeit seinen Fokus auf die Digitalisierung musealer Objekte. Auch die Landesregierung formuliert im "Leitbild Kulturland Thüringen": "Der Freistaat Thüringen ist seinem kulturel len Erbe verpflichtet und fördert dieses nach besten Möglichkeiten. Er schafft die politi schen Rahmenbedingungen, um das kulturelle Erbe zu bewahren, für die Gegenwart neu zu vermitteln und zeitgenössisches Schaffen und Wirken zu ermöglichen." Neben der Klas sik-Stiftung Weimar ist die Stiftung Schloss Friedenstein die größte bestandshaltende In stitution in Thüringen. Mit dem Perthes -Forum wurde eine bauliche Ausgangssituation für die Digitalisierung geschaffen. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie viele Objekte der Stiftung Schloss Friedenstein wurden seit dem Jahr 2010 digitalisiert (bitte in Jahresscheiben aufschlüsseln)? 2. Wie viele Stellen Fachpersonal sind für die Digitalisierung von Kulturgütern inner halb der Stiftung Schloss Friedenstein derzeit tätig und wie hat sich die Zahl seit dem Jahr 2010 entwickelt (bitte in Jahresscheiben aufschlüsseln)? 3. Welche technische Ausstattung ist für die Digitalisierung von musealen Objekten bei der Stiftung Schloss Friedenstein vorhanden und wie schätzt die Landesregierung den künftigen Bedarf ein? 4. Welche Schwerpunkte sieht die Landesregierung bei der Digitalisierung von Objek ten der Stiftung Schloss Friedenstein? Die Thüringer Staatskanzlei hat die Kleine Anfrage namens der Lan desre gierung mit Schreiben vom 7. August 2017 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Derzeit sind ca. 89.000 Sammlungsobjekte in der Datenbank IMDAS digital erfasst. Zusammen mit den in Access erfassten Beständen können derzeit zirka 155.000 Exponate digital nachgewiesen werden. Der Grad der Digitalisierung beträgt zirka 15 Prozent. Seit 2010 wurden Datensätze in folgendem Umfang erfasst: K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Kellner (CDU) und A n t w o r t der Thüringer Staatskanzlei 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/4321 Jahr Datensätze 2010 ca. 5.000 2011 ca. 18.000 2012 ca. 18.000 2013 ca. 8.000 2014 ca. 5.000 2015 ca. 2.000 2016 ca. 4.000 2017 ca. 2.000 (Stand: Juli 2017) Zu 2.: Für die Digitalisierung steht kein ausschließlich dafür vorgehaltenes Fachpersonal zur Verfügung. Im Wesentlichen wird diese Arbeit von wissenschaftlichen Mitarbeitern im jeweiligen Fach- bzw. Sammlungsgebiet neben anderen Aufgaben geleistet. Überwacht wird die Digitalisierung durch zwei Mitarbeiter, die hierfür 25 Prozent beziehungsweise 50 Prozent ihrer Arbeitszeit nachweisen können. Zu 3.: Die Erfassung und Verwaltung der digitalen Daten erfolgt in der Stiftung mithilfe der Museumsdatenbank IMDAS PRO. Die Stiftung beteiligt sich dadurch an dem für alle staatlichen Museen in Baden-Württemberg (und vielen Museen im süddeutschen Raum) verbindlichen Museumsinformations Service, der vom Bibliotheksservice -Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg zentral gehostet und betreut wird. Über diesen Service besteht ein aktiver Zugang zum Onlinerepositorium opus4, zur Bibliotheksverwaltung des SWB Verbundes sowie zur Schlagwortnormdatei (OGND). Darüber hinaus wird die Möglichkeit der Langzeitarchivierung digitaler Daten des BSZ genutzt. Technische Ausstattung (vorhanden): - Digitalkameras - Großkopierer mit automatischem Dokumententeneinzug und OCR-Texterkennung - 2D-Scanner mit hochauflösender Digitalkamera, Software multidot-scan - 360°-Objekterfassung, elektronisch gesteuerter Drehteller Panotable GR und Software Object2VR Studio Technische Ausstattung (Bedarf): Photogrammetrie, die Erstellung von dreidimensionalen digitalen Modellen aus digitalen Fotografien, hat sich in den letzten Jahren zur Standardmethode der 3D-Oberflächendigitalisierung entwickelt. Die Gründe dafür liegen vor allem in der Einfachheit, Flexibilität, Schnelligkeit und den geringen laufenden Kosten verglichen mit anderen Digitalisierungsmethoden wie CT-Scans oder Licht- und Laserscans, zumal zusätzlich zeitgleich auch die Textur der Objekte dokumentiert wird. Die indirekten Hardware-Voraussetzungen (Foto- und Rechnertechnik) sind vorhanden. Investitionsbedarf besteht für die Anschaffung der 3D-Software sowie für die Hardware zur Speicherung und Sicherung der Daten. Hinzu kommen Kosten für die Ausstattung weiterer Arbeitsplätze für die Digitalisierung. Zu 4.: Im Rahmen der Erstellung der Digitalisierungsstrategie der Landesregierung wurden an die bestandshaltenden Institutionen im Freistaat Fragebögen versendet, deren abschließende Auswertung noch aussteht. Erst danach können konkrete Schwerpunkte für die Digitalisierung benannt werden, sodass eine Beantwortung dieser Frage zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich ist. Prof. Dr. Hoff Minister Stand der Digitalisierung von Objekten der Stiftung Schloss Friedenstein Ich frage die Landesregierung: Zu 1.: Zu 2.: Zu 3.: Zu 4.: