07.11.2017 Drucksache 6/4721Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 15. November 2017 Zukunft des Museums für Ur- und Frühgeschichte in Weimar Die Kleine Anfrage 2533 vom 8. September 2017 hat folgenden Wortlaut: Seit einem Jahr werden immer wieder Meldungen bekannt, dass die Landesregierung plane, ein Archäologisches Landesmuseum in Erfurt zu gründen. Geplanter Bestandteil dieses Landesmuseums werde das Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte. Das Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte ist ein fester Bestandteil der Weimarer Museumslandschaft. Die Geschichte des Museums ist eng verwoben mit der Geschichte Weimars. So wurde der Vorläufer durch in Weimar ansässige Privatpersonen gegründet und ausgebaut. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war das Museum für Ur- und Frühgeschichte ein städtisches Museum, welches durch den Einsatz der Weimarer Bevölkerung immer gefördert wurde. Der Standort des Museums hat sich bis heute bewährt. Mit 17.344 Besuchern im Jahr 2015 und 18.041 Besuchern im Jahr 2016 ist es eines der wichtigsten Besucherzentren und im Aufwärtstrend. Ich frage die Landesregierung: 1. Ist die Errichtung eines Archäologischen Landesmuseums geplant? 2. Wenn ja, wurde seitens der Landesregierung die Errichtung eines solchen Landesmuseums am Standort des Landesmuseums für Ur- und Frühgeschichte anhand einer Machbarkeitsstudie geprüft und zu welchen Ergebnissen kommt diese? 3. Soweit die Errichtung eines Archäologischen Landesmuseums geplant ist: Wie ist die zeitliche Planung, wie sieht die Museumskonzeption aus und aus welchen Beständen soll es gebildet werden? 4. Trifft es zu, dass die Landesregierung Erfurt als Standort für ein Archäologisches Landesmuseum favorisiert und falls ja, wie begründet die Landesregierung die Präferenz für den Standort? 5. Liegt eine Machbarkeitsstudie bezüglich der Standortentscheidung zu Frage 3 vor und zu welchen Ergebnissen kommt diese? 6. Wann, in welcher Weise und durch wen wurden die kommunal Verantwortlichen (Oberbürgermeister, Stadtrat, Stadtverwaltung et cetera) in die Überlegungen der Landesregierung eingebunden (bitte konkrete Benennung von Gesprächen und Schriftverkehr mit Datum und Ansprechpartnern) und wie haben diese sich zu den Planungen positioniert? K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Geibert (CDU) und A n t w o r t der Thüringer Staatskanzlei 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/4721 Die Thüringer Staatskanzlei hat die Kleine Anfrage namens der Lan desre gierung mit Schreiben vom 6. November 2017 wie folgt beantwortet: Zu 1. bis 5.: Die Landesregierung beabsichtigt, das Museum für Ur- und Frühgeschichte in Weimar, das eine Abteilung des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) und damit bereits eine Landeseinrichtung ist, weiter zu entwickeln. Die aktuelle Dauerausstellung des Museums für Ur- und Frühgeschichte basiert auf einer Konzeption zum Kulturhauptstadtjahr in Weimar 1999. Eine Überarbeitung ist daher erforderlich. Bereits im Kulturkonzept 2012 wird eine Weiterentwicklung zu einem modernen archäologischen Landesmuseum vorgeschlagen. Deshalb gibt es auf Landesebene Überlegungen, das Museum zu einem modernen archäologischen Landesmuseum weiter zu entwickeln, das umfassend die wichtigsten Aspekte der Landesgeschichte von der Eiszeit bis zur Neuzeit für alle Bürgerinnen und Bürger in Thüringen vermittelt. Dieses kann sich als "Fenster zu Thüringen" hin öffnen und auf andere Museen in Thüringen verweisen. Eine Studie vom März 2015 hat die Erweiterungsmöglichkeiten des Museums und die notwendigen Modernisierungen der Abteilung Archäologie des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie am Standort Weimar geprüft und erforderliche Baumaßnahmen auf rund 23 Millionen Euro geschätzt. Eine Entscheidung kann die Landesregierung erst auf der Grundlage einer - bisher nicht vorliegenden - Machbarkeitsstudie und einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung treffen. Weiterhin muss ein museales Konzept erstellt werden. Es ist davon auszugehen, dass aufgrund der erforderlichen Vorarbeiten und Planungen erst im Jahr 2019 mit einem Ergebnis zu rechnen ist. Eine Entscheidung über den Standort kann erst nach diesen Voruntersuchungen erfolgen. Zu 6.: Mit Schreiben vom 23. August 2017 hat Minister Hoff Herrn Oberbürgermeister Wolf über die Überlegungen des Landes informiert und zu einem Gespräch über die Zukunft des Museums für Ur- und Frühgeschichte eingeladen. Am 21. September 2017 hat dieses Gespräch in der Thüringer Staatskanzlei stattgefunden. Mit der Stadt Erfurt wurden mehrere Gespräche über die Entwicklung des Petersbergs auf Arbeitsebene (Baudezernent , Kulturamtsleiter) geführt. Prof. Dr. Hoff Minister Zukunft des Museums für Ur- und Frühgeschichte in Weimar Ich frage die Landesregierung: Zu 1. bis 5.: Zu 6.: