06.09.2018 Drucksache 6/6132Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 18. September 2018 Zukunft der Thüringer Landesstrategie Berufsorientierung - Teil II Die Kleine Anfrage 3196 vom 12. Juli 2018 hat folgenden Wortlaut: Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des steigenden Fachkräftebedarfs kommt einem erfolgreichen Berufseinstieg von Schulabgängerinnen und Schulabgängern erhöhte Bedeutung zu. Neben guter Schulbildung ist es vor allem eine gute Berufsorientierungsarbeit, die Jugendlichen hilft, ihre Ressourcen und Interessen zu erkennen, ihre Stärken zu entwickeln und ihnen die dafür nötige Förderung zur Verfügung zu stellen. Es gilt nach wie vor, den Übergang von der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf so zu gestalten, dass die Teilhabe möglichst aller Jugendlichen entsprechend ihrer Interessen und Voraussetzungen erreicht werden kann. Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie wird die Qualität sowie die flächendeckende Absicherung der Vorbereitung und Absolvierung von Berufspraktika in den Thüringer Unternehmen eingeschätzt? 2. Wie wird in Zukunft gesichert, dass die für die Durchführung einer praxisnahen Berufsorientierung notwendigen Strukturen bei den wirtschafts- und arbeitsmarktangebundenen Akteuren der Berufsbildung erhalten bleiben? 3. Welchen Stellenwert nimmt die aktuell gültige Thüringer Landesstrategie für Berufsorientierung im Konzept ZUKUNFT SCHULE und im derzeitigen Entwurf des Thüringer Schulgesetzes ein? 4. Welche Schwerpunkte werden gesetzt, um die mehrjährig kooperativ aufgebaute, qualitativ hochwertige und vor allem praxisnahe Thüringer Berufsorientierung zu erhalten und zu stärken? 5. Wie werden die verschiedenen Akteure der Berufsvorbereitung und Berufsorientierung in die Gestaltung des Prozesses einbezogen? Das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat die Kleine Anfrage namens der Lan desregierung mit Schreiben vom 4. September 2018 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Schülerbetriebspraktika sind für alle Schularten verpflichtend. Gymnasien fällt es teilweise schwer, akademische Praktikumsplätze zu finden. K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Leukefeld und Wolf (DIE LINKE) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/6132 Unternehmen, vor allem auch kleinere und mittlere, sollten kreative Wege beschreiten, um den Schülerinnen und Schülern praxisnahe Berufliche Orientierung zu ermöglichen. Dies würde helfen, a) die Zahl der Ausbildungsabbrüche zu vermeiden, b) dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und c) Jugendliche damit für den Aufbau einer Zukunft in Thüringen zu begeistern. Die von der Bundesagentur für Arbeit und SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland erarbeitete Handreichung "Checklisten Schülerbetriebspraktikum" bietet praktische Hilfestellungen*. Für die Qualität der Schülerbetriebspraktika sind die Schulen selbst verantwortlich. In der Regel begleiten beauftragte Lehrerinnen und Lehrer die Praktika und besuchen die Schülerinnen und Schüler vor Ort. Zusammenfassende Informationen zur Qualität der Schülerbetriebspraktika liegen dem Ministerium nicht vor. Zu 2.: Eine Weiterentwicklung der Landesstrategie erfolgt in enger Zusammenarbeit aller relevanten Partner. Bewährte Strukturen werden beibehalten. Die Bundesagentur für Arbeit ist durch den gesetzlichen Auftrag zur Beruflichen Orientierung und Beratung ein ständiger Partner. Zur Erfüllung des Auftrags ist die Bereitstellung von Landesmitteln notwendig. Schwerpunkt der Landesstrategie ist eine praxisnahe und erfolgreiche Berufsorientierung an Thüringer Schulen. Jugendliche sollen ermuntert werden ihre Talente zu entwickeln und ihnen die nötige Förderung zukommen zu lassen. Die duale und akademische Ausbildung stehen dabei auf Augenhöhe im Mittelpunkt. Zu 3.: Im Konzept ZUKUNFT SCHULE wird die Bedeutung der Praxis und die Einbeziehung aller relevanten Akteure betont. Der Bedeutung der Beruflichen Orientierung wird im derzeitigen Entwurf des Thüringer Schulgesetzes durch Aufnahme eines eigenen Paragraphen Rechnung getragen. Zu 4.: Es wird auf die Antwort zu Frage 2 verwiesen. Zu 5.: Die verschiedenen Akteure werden in die Gestaltung partizipativ einbezogen. Dies erfolgt in verschiedenen Formaten, zum Beispiel in regelmäßigen Gesprächen im Ministerium, Mitarbeit in der Thüringer Allianz für Berufsbildung und Fachkräfteentwicklung hier nimmt die Berufliche Orientierung als Ziel 1 einen besonders hohen Stellenwert ein sowie im Landesbeirat für Arbeitsmarktpolitik, in Netzwerktreffen und Vor-Ort-Besuchen . Darüber hinaus ist das Ministerium mit den Hochschulen im regelmäßigen Gespräch. In Vertretung Ohler Staatssekretärin Endnote: * Vergleiche http://www.schulewirtschaft.de. Zukunft der Thüringer Landesstrategie Berufsorientierung - Teil II Wir fragen die Landesregierung: Zu 1.: Zu 2.: Zu 3.: Zu 4.: Zu 5.: Endnote: