15.11.2018 Drucksache 6/6438Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 22. November 2018 Gesundes Essen in Kindertagesstätten in Thüringen Die Kleine Anfrage 3368 vom 28. September 2018 hat folgenden Wortlaut: Nichts ist wichtiger als eine gesunde Mahlzeit, gerade auch für unsere Kinder. Nach meinen Informationen kochen viele Kindertagesstätten das Mittagessen nicht mehr selbst, sondern kaufen es von diversen Dienstleistern (Caterer) ein. Durch Förderung mit dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes ist es möglich, dass bei einkommensschwachen Familien ein Eigenanteil von einem Euro pro Kind und Mittagessen zu zahlen ist. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie definiert die Landesregierung den Begriff der "gesunden Ernährung"? 2. Müssen die Caterer das Essen nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zubereiten ? Falls ja, wer kontrolliert dies? 3. Wie lange darf das Mittagessen nach welchen Rechtsvorschriften warmgehalten werden? 4. Gibt es neben der Förderung über den Bildungs- und Teilhabepakt hinaus zusätzliche Förderungen durch das Land? 5. Gibt es Fördermittel, wenn Kindertagesstätten das Essen nicht mehr durch einen Caterer liefern lassen wollen, sondern eine eigene Küche einrichten und betreiben wollen? Das Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz hat die Kleine Anfrage namens der Lan desre gierung mit Schreiben vom 14. November 2018 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Die Landesregierung nutzt die Expertise anerkannter Fachgesellschaften, beispielsweise der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. und schließt sich deren Definition an. Danach gelten als Voraussetzung einer gesunden Ernährung übergreifend die zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. für vollwertiges Essen und Trinken: 1. Lebensmittelvielfalt genießen 2. Gemüse und Obst - nimm "5 am Tag" 3. Vollkorn wählen K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Gentele (fraktionslos) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Migration, Justiz und Verbraucherschutz 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/6438 4. Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen 5. Gesundheitsfördernde Fette nutzen 6. Zucker und Salz einsparen 7. Am besten Wasser trinken 8. Schonend zubereiten 9. Achtsam essen und genießen 10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben Eine Spezifizierung erfahren diese Grundregeln in den auf sieben verschiedene Lebenswelten (unter anderem die Verpflegung in Tageseinrichtungen für Kinder) abgestimmten, im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. entwickelten, Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsernährung. Zu 2.: Seit dem Inkrafttreten des Thüringer Gesetzes über die Neuregelung der Kindertagesbetreuung zum 1. Januar 2018 hat der Träger der Kindertageseinrichtung gemäß § 18 Abs. 4 die regelmäßige Versorgung der Kinder mit einer warmen Mittagsmahlzeit zu gewährleisten. Diese hat den aktuellen ernährungswissenschaftlichen Qualitätsstandards für eine ausgewogene altersgemäße, vollwertige und gesundheitsfördernde Mittagsmahlzeit in Kindertageseinrichtungen zu entsprechen. Zur Erfüllung der Anforderungen können die Caterer beispielsweise auf die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. zurückgreifen . Zur Kontrolle und Hilfestellung bei der Umsetzung ist die "Vernetzungsstelle Kita-Verpflegung in Thüringen und Qualitätssicherungsstelle Kitaessen Thüringen" berufen. Sie wird vom Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz gefördert. Zu 3.: Nach dem Qualitätsstandard der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. für die Verpflegung in Tageseinrichtungen für Kinder soll die Warmhaltezeit so kurz wie möglich sein und maximal drei Stunden betragen . Die Warmhaltezeit beginnt dabei mit der Fertigstellung der Komponenten (aktives Beenden der Wärmezufuhr während des Garprozesses) und endet mit der Ausgabe an den letzten Tischgast. Zu 4.: Über das Bildungs- und Teilhabepaket hinaus, ein Förderprogramm der Bundesregierung, gibt es keine Förderung durch das Land. Zu 5.: Nein Lauinger Minister Gesundes Essen in Kindertagesstätten in Thüringen Ich frage die Landesregierung: Zu 1.: Zu 2.: Zu 3.: Zu 4.: Zu 5.: