13.12.2018 Drucksache 6/6578Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 11. Januar 2019 Stellenangebote des Bildungsministers Holter während der Sendung "FAKT ist!" vom 22. Oktober 2018 Die Kleine Anfrage 3437 vom 30. Oktober 2018 hat folgenden Wortlaut: In der MDR Sendung "FAKT ist!" aus Erfurt am 22. Oktober 2018 zum Thema "Schule ohne Plan - Gebäudeschäden , Stundenausfall, Lehrermangel" schilderte eine Frau aus Jena, dass sie seit dem Jahr 2015 keine unbefristete Stelle als Lehrerin findet. Sie ist promoviert und war bereits in verschiedenen Bereichen der Bildungsarbeit tätig. Seit dem Jahr 2015 ist sie aufgrund ihrer befristeten Stellen abwechselnd beschäftigt und arbeitssuchend. Bei der Agentur für Arbeit bot man ihr in diesem Zeitraum Stellen an, die nicht ihrer Qualifizierung entsprochen haben. Derzeit ist sie als Geschichts- und Lateinlehrerin an einer Schule in Jena tätig. Ihr aktueller Vertrag ist bis zum 21. Dezember 2018 befristet, wodurch nicht klar sei, ob sie überhaupt noch bis zu den Halbjahreszeugnissen an der Schule tätig sein werde. Sie beschrieb, dass ihr durch die befristeten Verträge im privaten Bereich Probleme erwachsen, da sie als dreifache Mutter mit fast 40 Jahren über keine Planungssicherheit verfüge. Außerdem würden sich dadurch verschiedene Nachteile in ihrer Tätigkeit als Lehrerin ergeben, da sie keine Betreuung von Klassenfahrten und keine Klassenleitung übernehmen sowie keine Seminarfacharbeiten betreuen dürfe, obwohl sie durch ihre wissenschaftliche Karriere an der Universität durchaus dafür qualifiziert wäre. Zudem wurde ihr eine Weiterbildung im Fach Deutsch als Fremdsprache verwehrt, da dies nur unbefristet eingestellten Lehrkräften im Freistaat Thüringen möglich sei. Im Rahmen der Sendung führte Minister Holter aus, dass kein Bedarf für ihre Fächerkombination an Gymnasien bestünde. Allerdings hätte er ihr zwei konkrete Angebote zu machen, die allerdings nicht in Jena und nicht an einem Gymnasium, sondern an einer Regelschule wären, bei denen sie Englisch und Geschichte unterrichten solle. Ich frage die Landesregierung: 1. Hat Minister Holter im Nachgang der Sendung der Lehrerin aus Jena konkrete Stellenangebote gemacht? Wenn ja, um welche zwei Stellen handelt es sich hierbei (zu unterrichtende Fächer, Stundenumfang, befristete oder unbefristete Stelle, Schulart, Ort der Schulen)? 2. Wie bewertet die Landesregierung, dass ein Minister in einer Fernsehsendung Stellenofferten macht und inwieweit werden dabei laufende Bewerbungsverfahren für diese Stellenausschreibungen berücksichtigt? 3. An welchen Gymnasien im Freistaat sind derzeit unbefristete freie Stellen für die Fächer Geschichte und Latein ausgeschrieben? K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Rosin (CDU) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/6578 4. Wie viele befristete Einstellungen für Lehrer gibt es seit dem Jahr 2014 in Thüringen (bitte aufgeschlüsselt nach Schulart/Befristungsgrund und Befristungsdauer)? 5. Wie bewertet die Landesregierung die eingangs geschilderten Nachteile, die sich künftig für befristet eingestellte Lehrkräfte durch ihr unsicheres Arbeitsverhältnis ergeben? 6. Wie bewertet die Landesregierung, vor dem Hintergrund des geschilderten Falls und vor dem Hintergrund des Lehrermangels im Freistaat, dass gut ausgebildete Lehrkräfte keine unbefristete Stelle finden und dadurch regelmäßig als arbeitssuchend gelten? 7. Welche Maßnahmen ergreift die Landesregierung, um in ähnlichen Fällen, wie dem Fall der Lehrerin aus Jena, Lehrkräfte dabei zu unterstützen, in unbefristete Arbeitsverhältnisse zu wechseln? Das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat die Kleine Anfrage namens der Lan desregierung mit Schreiben vom 12. Dezember 2018 wie folgt beantwortet: Vorbemerkung: Aus datenschutzrechtlichen Gründen sollte der Landtag aus Sicht der Landesregierung die Beantwortung zu den Fragen 1 bis 3 nicht für eine Veröffentlichung zulassen.* Zu 1. und 2.:* Zu 3.:* Zu 4.: Es wird auf die Antwort zu Frage 1 Anlage 1 und Anlage 2 der Kleinen Anfrage 3186 - Befristet beschäftigte Lehrkräfte in Thüringen - verwiesen. Zu 5.: Die Beschäftigungsmöglichkeiten im Thüringer Schuldienst werden durch den vom Landtag beschlossenen Haushalt verbindlich vorgegeben. Unter diesen Rahmenbedingungen sind die Staatlichen Schulämter bemüht für geeignete und qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer attraktive Beschäftigungen zu eröffnen. Hierbei ist es das ständige Bemühen der Schulämter, befristet eingestellte Bedienstete in unbefristete Stellen zu überführen. Zu 6. und 7.: Die der Fragestellung zugrunde liegende Lehrkraft konnte für eine unbefristete Beschäftigung im Thüringer Schuldienst gewonnen werden. Dies ist ein Beispiel dafür das die Bemühungen der Staatlichen Schulämter erfolgreich sind. Wenn die Fächerkombination einer befristeten Bewerberin beziehungsweise eines befristeten Bewerbers zur unbefristeten Ausschreibung gelangt, wird sie beziehungsweise er in die Ranglistenverfahren einbezogen. Es wurden dieses Jahr Stellenbörsen in den Schulämtern durchgeführt, um Bewerber für noch freie Stellen zu gewinnen. Des Weiteren eröffnet die Einstellungsrichtlinie Möglichkeiten auch in anderen Schularten als in der ausgebildeten Schulart ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zu erhalten. Auch stehen die Schulämter den befristet eingestellten Bediensteten zu Beratungszwecken zur Verfügung. Holter Minister Endnote: * Entsprechend der Empfehlung wurden die Antworten auf die Fragen 1 bis 3 nicht veröffentlicht; § 2 Abs. 8 Thüringer Datenschutzgesetz. Die Fragestellerin sowie die Fraktionen und fraktionslosen Abgeordneten des Thüringer Landtags haben die vollständige Antwort zur Kenntnisnahme erhalten. Stellenangebote des Bildungsministers Holter während der Sendung "FAKT ist!" vom 22. Oktober 2018 Ich frage die Landesregierung: Vorbemerkung: Zu 1. und 2.:* Zu 3.:* Zu 4.: Zu 5.: Zu 6. und 7.: Endnote: