08.06.2015 Drucksache 6/688Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 23. Juni 2015 Information der Anwohner um Flüchtlingsunterkünfte Die Kleine Anfrage 278 vom 22. April 2015 hat folgenden Wortlaut: Am Suhler Friedberg befindet sich die Zweigstelle der Erstaufnahmeeinrichtung Eisenberg. Hier sind bereits 1.200 Flüchtlinge untergebracht. Von Anwohnern wird bemängelt, dass der Betreiber diese zu wenig in das aktuelle Geschehen der Erstaufnahmeeinrichtung sowie zukünftige Planungen einbindet. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie informiert die Landesregierung die betroffenen Anwohner und Unternehmer in der Nähe von Erstaufnahmeeinrichtungen über diese Einrichtungen und aktuelle Geschehnisse? 2. Welche Strategien verfolgt die Landesregierung um Konflikte mit Anwohnern zu minimieren und diese am Informationsfluss zu beteiligen? 3. Ist eine Erweiterung der Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung am Friedberg geplant? 4. Wie berücksichtigt die Landesregierung bei der zukünftigen Planung und dem Ausbau von Erstaufnahmeeinrichtungen die Belange der Anwohner? Das Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz hat die Kleine Anfrage namens der Lan desre gierung mit Schreiben vom 8. Juni 2015 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Für die Landesregierung hat es oberste Priorität, sämtliche die Landesaufnahmeeinrichtungen in Eisenberg und Suhl betreffende Fragen offen und transparent mit Anwohnern, Unternehmern, kommunalen und gesellschaftlichen Vertretern zu besprechen und zu klären. So bestand beispielsweise für die Einwohner Suhls im Rahmen des im September letzten Jahres durchgeführten "Tages der Begegnung" die Möglichkeit , die Landesaufnahmeeinrichtung zu besichtigen und mit den Asylbewerbern ins Gespräch zu kommen. Zudem findet in der Aufnahmeeinrichtung Suhl monatlich eine Beratung unter anderem mit Vertretern der Kirchen, der Stadtratsfraktionen und des Bürgerbündnisses statt. Auch standen Vertreter der Landesregierung bereits mehrmals interessierten Bürgern zu Fragen rund um die Landesaufnahmeeinrichtung Suhl/ Friedberg zur Verfügung. K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Bühl (CDU) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Migration, Justiz und Verbraucherschutz 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/688 Zu 2.: Eine frühzeitige Einbindung und Information der Bevölkerung sowie ein enger ständiger Kontakt sind aus Sicht der Landesregierung wichtige Grundbausteine im Hinblick auf die Vermeidung von Konfliktpotenzial. So wird beispielsweise im Rahmen der monatlichen Gespräche in Suhl versucht, aufkommendem Konfliktpotenzial frühzeitig zu begegnen. Im Übrigen wird auf die Antwort zu Frage 1 verwiesen. Zu 3.: Es ist nicht beabsichtigt, in der Landesaufnahmeeinrichtung in Suhl/Friedberg mehr als 1.200 Asylbewerber aufzunehmen. Zu 4.: Auch bei der Planung weiterer Einrichtungen ist der Landesregierung die frühzeitige Einbindung und Information der Bevölkerung sowie eine größtmögliche Transparenz sehr wichtig. So finden bezüglich der Planung einer Landesaufnahmeeinrichtung in Gera-Liebschwitz Gespräche zwischen Vertretern des Landesverwaltungsamtes , der Stadt Gera sowie dem Verein "Akzeptanz e. V. Gera" statt. Im Hinblick auf die beabsichtigte Nutzung der ehemaligen Görmar-Kaserne in Mühlhausen ist beispielsweise am 8. Juni 2015 eine öffentliche Informationsveranstaltung für interessierte Bürger vorgesehen. Lauinger Minister